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Treppauf zum Sieg

Elektroniker und Student Tissen mit dem Gewinner-Modell

"Die Ausschreibung passte perfekt zu unserem Studiengang: nachhaltig, autark und schnell umsetzbar." Auch wenn der Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) "info.energiewendebauen – An urban hub for the SDE21" eigentlich ein Architekturpreis ist, wusste Prof. Dr. Anne Wehmeier, dass sich dieses Projekt lohnt. Und sie behielt Recht: "Ihr" sechsköpfiges Team aus Lüdenscheid holte sich die Krone. Die fünf Bachelorstudierenden der Fachrichtung "Wirtschaftsingenieurwesen – Energie und Gebäude" von der Fachhochschule Südwestfalen und der junge Handwerker Frank Tissen, der den Bachelor neben der Ausbildung im bbz Arnsberg studiert, sicherten sich den Sieg und obendrauf noch 5.000 € Gewinn.

Treppe mit CO2 Rundgang gewinnt den BMWi-Wettbewerb

Das große Ziel ist der Solar Decathlon in Wuppertal 2021, ein renommierter studentischer Architekturpreis. Dafür suchte das BMWi den besten Entwurf zu einem Infopunkt mit Fernwirkung rund um den Solar Decathlon, der nachhaltiges Bauen in den Vordergrund rücken sollte. "Unser Entwurf ist eine Treppe mit einem informativen CO2-Rundgang, Handy-Ladestationen und einer Aussichtsplattform", erklärt Frank Tissen, Elektroniker-Azubi aus Lüdenscheid. "Ich bin als einziger im Team in der Ausbildung und studiere den Bachelor ‚Wirtschaftsingenieurwesen – Energie und Gebäude‘ dual." Der Student ist mittlerweile im zweiten Semester im bbz Arnsberg und zurecht stolz auf den Erfolg des Teams. "Das war schon ein sehr unerwartetes Gefühl zu gewinnen. Es waren ja auch viele andere tolle Konzepte von großen Universitäten und Hochschulen in Kooperation mit Ausbildungszentren dabei."

Circa 300 Stunden Arbeit pro Kopf

Knapp ein Jahr und geschätzt mindestens 300 Stunden Arbeit investierte jeder in der Gruppe in das Projekt. Es ist der erste so große Wettbewerb, dem sich die Studierenden des mit acht Jahren noch relativ jungen Studiengangs "Wirtschaftsingenieurwesen – Energie und Gebäude" stellten. "Und das komplett freiwillig", betont Wehmeier. "Sie haben wirklich als Team zusammengearbeitet." Sogar einen 24-Stunden-Workshop zogen die Studierenden durch. Andreas Weber, Hauptbetreuer des Projekts, verrät: "Bevor es die Treppe wurde, waren einige Konzepte im Gespräch. Aber die Studierenden haben immer mit Pro und Contra argumentiert und ich glaube, der CO2-Rundgang mit der starken Informationsdichte hat schlussendlich den Unterschied gemacht."

Rundgang zeigt CO2-Emissionen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft 

Denn mit diesem Rundgang, der auch barrierefrei digital via QR-Code möglich sein wird, hebt sich dieses Modell von den anderen architektonischen Entwürfen ab. Der Rundgang informiert über die CO2-Emissionnen der Vergangenheit, der Gegenwart und gibt sogar einen Ausblick auf die Zukunft. Beim Aufgang ist er in vier Sektoren aufgeteilt: Gebäude, Verkehr, Energie und Landwirtschaft. Die dann folgende Aussichtsplattform präsentiert das Hier und Jetzt. Auf der gegenüberliegenden Seite zeigt dann die rote Linie das mögliche zukünftige "Worst Case Scenario" und die grüne Linie, wie jeder seinen "CO2-Fußabdruck" verringern kann. 

Da kommt der Handwerker durch

Aktuell finden die Abstimmungen statt, wie das Bauvorhaben auch so in die Tat umgesetzt werden kann. Aber wenn alles nach Plan läuft, wird das Projekt nächstes Jahr an verschiedenen Stellen in und um die Wuppertaler Innenstadt für Aufmerksamkeit sorgen. "Darauf freue ich mich ganz besonders", strahlt Azubi Tissen. "Ich möchte wirklich sehr gerne beim Aufbau dabei sein." Denn da kommt der Handwerker in ihm durch: Anpacken und damit die nachhaltigen und autarken Ideen schnell umsetzen.