Kfz/Fahrzeuglackierer,

Anatoli Kisner: Der etwas andere Meister

Er ist 36 Jahre alt, glücklicher Familienvater und mit ganz viel Leidenschaft seit vielen Jahren ein Fahrzeuglackierer. Das alleine reicht Anatoli Kisner aus Meschede aber noch nicht.

Denn ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 fasste der Sauerländer den Entschluss, nochmal richtig durchzustarten. Im Sommer nahm er erfolgreich am Meisterkurs im bbz Arnsberg teil. Das „Warum, wieso und weshalb“ verdeutlicht der zielstrebige Langzeit-Geselle im aktuellen Interview:

Herr Kisner, 15 Jahre lang haben sie als Geselle glücklich und zufrieden ihrem alten Arbeitgeber gedient. Was hat sie dazu gebracht, den Meister zu machen?

Kisner: Ganz einfach. „Glücklich und zufrieden“ wurde im Laufe der Zeit durch „Langeweile und fehlende Inspiration abgelöst“. Da habe ich mich eben dazu entschlossen, nochmal was Neues, Spannendes anzugehen.

Als Familienvater in Corona Zeiten und im „hohen Alter“ von 36 Jahren ein mutiger Schritt…

Kisner: Das ganz sicher, aber eben auch der Schritt den man gehen sollte, wenn man merkt, dass man noch mehr erreichen will. Und dann kann man es auch. Es waren natürlich schon stressige Zeiten. Die Familie hat mich intensiv unterstützt. 

Und was war der Grund, den Meister im bbz Arnsberg anzugehen?

Die Designelemente waren für mich ausschlaggebend. Nach 15 Jahren im Betrieb hatte ich natürlich schon viel Erfahrung. Aber du machst eben fast immer das gleiche. In der Meisterschule haben wir den Airbrush-Workshop mit dem "Candyman" gemacht und natürlich die PCP-Schulung mit Schrammwerk. Das sind einfach Dinge, die werden nur in Arnsberg gemacht und heben die Meisterschule auf ein anderes Level.

Und für Sie hat sich auch direkt eine Veränderung ergeben.

Kisner: Ja, ich habe den Job gewechselt und bin nun in Schmallenberg bei "Alex Autopflege". Schon während der Meisterschule habe ich mit dem Inhaber Alexander Uting über Projekte philosophiert. Und schlussendlich hat es funktioniert.

Was genau ist jetzt ihre Aufgabe?

Kisner: "Alex Autopflege" ist seit Jahren im klassischen Segment einer Autolackiererei unterwegs. Eben das Standard-Programm. Nun kommt noch eine spezielle Sektion hinzu. Ich werde mich künftig um das Restaurieren und um die Pflege von Oldtimern und Young Timern kümmern. Hier kann ich vieles mit einbringen, was ich in der Meisterschule gelernt habe.

Das bedeutet, dass Sie direkt viel Verantwortung bekommen?

Kisner: Ja, so ist es. Natürlich muss ich meinem Chef immer Bericht erstatten und habe viele Freiheiten. Und auch die Möglichkeit, neue Ideen einzubringen. Und auch hier schlage ich wieder den Bogen nach Arnsberg.

Wie genau?

Kisner: Die PCP-Schulung von Schrammwerk hat mich beeindruckt. Die Folierung ist eine völlig neue Sache in der Szene. Wir springen auf den Zug auf und arbeiten künftig zusammen.

Also haben Sie durch ihren Meister schon nach kurzer Zeit viele neue Herausforderungen und auch Aufgaben bekommen?

Kisner: Genau so sieht es aus. Genau dass, was ich wollte. Ich sprühe vor Elan.

Und warum sollte man generell überhaut den Meister machen?

Kisner: Ganz einfach. Weil man sich hier einfach entfalten kann. Wenn du Meister bist, dann traut man es dir zu. Natürlich brauchst du dafür auch ein gutes Unternehmen und einen guten Chef. Aber das findet sich. Bei uns ist Alexander Uting sehr froh darüber, dass er seine Meister hat. Er kann sich in seinem wachsenden Unternehmen nicht um jede Abteilung kümmern. Deswegen gibt er uns die Verantwortung und schaut mal hier und mal da. Einfach eine "WIN-WIN-Situation" für alle.