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Die Mischung macht’s – Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen

Klimaschutz und die Nutzung regenerativer Energien liegen uns allen am Herzen. Ein besonders umweltfreundlicher sowie effizienter Clou ist die Kombination sich ergänzender Systeme. Wie wäre es daher, die Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage zu koppeln? Wir haben nähere Infos zu unter anderem Vorteilen, Fördermöglichkeiten und spannende News aus dem bbz Arnsberg.

Die ideale Kombi: Wärmepumpe und Photovoltaik

Wärmepumpen gelten als zukunftsträchtige Heizsysteme. Die Technologie nutzt erneuerbare Wärme aus der Umgebung und arbeitet dabei effizient und kostengünstig. Auch der Ausbau von Photovoltaik nimmt stetig zu. Aus Sonnenenergie produzieren Solarzellen Strom, der selbst genutzt, zwischengespeichert oder gegen Vergütung ins Stromnetz eingespeist wird. Und das alles emissionsfrei.

Kombiniert man nun also Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage ist der Deal perfekt: Der über die eigene Photovoltaik-Anlage produzierte Strom kann direkt für die Wärmepumpe und somit zum Heizen genutzt werden. Das gesamte System arbeitet dabei höchst umweltfreundlich und Betriebskosten können reduziert werden.

Grundsätzlich deckt die Photovoltaik-Anlage circa 30 Prozent des Strombedarfs der Wärmepumpe ab. Durch ein smartes Energie-Managementsystem kann die Wärmepumpe sogar mit rund 50 Prozent selbst erzeugtem Strom versorgt werden. Und es geht noch besser: Durch einen Stromspeicher ist eine Bedarfsdeckung von bis zu 70 Prozent möglich.

Den eigenen Geldbeutel schonen

Nichts ist umsonst, auch die Anschaffung von Wärmepumpe sowie Photovoltaik-Anlage nicht. Die Kombination kann allerdings seit dem 1. Juli 2021 im Rahmen der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG WG) gefördert werden. In Altbauten steht eine Bezuschussung der Wärmepumpe mit 35 Prozent im Raum. Und sogar mit 45 Prozent, wenn das neue Heizsystem gegen eine alte Ölheizung ausgetauscht wird. In Neubauten wird ein Zuschuss gewährt, wenn ein Effizienzhaus-Standard erreicht wird. Weitere Infos gibt’s auf den Seiten der BAFA und der Kfw.

Rechnet man noch einmal nach, lohnt sich die Anschaffung allemal: Stehen zu Beginn zwar hohe Investitionskosten, zahlen sich diese auf Dauer vor allem durch die immer weiter steigenden Stromkosten aus.

Pump it up – Vorteile richtig nutzen

Neben den zahlreichen Vorteilen, gilt es aber auch einiges zu beachten: Sowohl Strom- als auch Wärmeerzeugung müssen richtig aufeinander abgestimmt sein, sodass der selbst produzierte Strom möglichst effektiv in die Wärmeerzeugung einfließen kann. Die Ausrichtung der Solarzellen sind ebenfalls mitzudenken. Auch spielt eine gute Dämmung des Gebäudes sowie ein funktionierendes Wärmeverteilsystem eine wichtige Rolle. Die Anschaffung eines Stromspeichers sollte ebenfalls überlegt werden, da er eine konstante Verfügbarkeit garantiert. Außerdem lohnt sich die Eigennutzung zunehmend, da die Höhe der Einspeisevergütung gesunken ist.

Um das Maximum herauszuholen, ist also Know-how gefragt! Know-how, welches unter anderem im bbz Arnsberg vermittelt wird.

Pläne im bbz Arnsberg

So geht auch das Arnsberger Berufsbildungszentrum mit den neuesten Entwicklungen und konzipierte ein absolutes Novum! So soll es zukünftig im Meisterkurs "Installateur- und Heizungsbauer" zu einer gewerkeübergreifenden Zusammenarbeit mit dem Meisterkurs "Elektrotechnik" kommen. Konkret besteht die Idee darin, gemeinsam an einem digitalisierten Gebäude in 3D zu arbeiten und zusammen die Planung von einer Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher, Wallbox sowie elektrisch betriebener Wärmepumpe vorzunehmen. Der Startschuss soll voraussichtlich Ende 2022 fallen.

Bis dato werden die Themen "Wärmepumpe" sowie "Photovoltaik-Anlage" in den Meisterkursen sowie in abgespeckter Form auch in der ÜLU durchgenommen. Im Meisterkurs "Installateur- und Heizungsbauer" wird die Kombination Wärmepumpe sowie Photovoltaik-Anlage bereits ab dem Ende September gestarteten Vollzeit-Meisterkurs Thema sein. Auch bei den angehenden Gebäudeenergieberatern wird die Kombinationsmöglichkeit ab Anfang November thematisiert.

Eine Nummer kleiner ist Ihnen lieber?

Wie wäre es dann mit dem sogenannten "Balkonkraftwerk"? Diese Mini-Solaranlage besteht in der Regel aus zwei Photovoltaik-Platten und ist schnell mit einem Stecker an den Hausstrom angeschlossen. Ohne Speicher wird direkt ins Netz eingespeist. Ein Wechselrichter drosselt die Leistung der Photovoltaik-Anlagen, sodass maximal 600 Watt ins Hausnetz eingespeist werden können. Auch hier wird auf eine umweltfreundliche Art Energie gewonnen und dabei gleichzeitig die Strom-Kosten gesenkt. Selbst wenn sich kein Ertrag erzielen lässt, so besticht diese Mini-Anlage vor allem Einsteiger durch ihre Kompaktheit und die niedrigen Anschaffungskosten.