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Erst ein Handwerksberuf, dann studieren!

Fünf Tage schnupperten neun Schüler vom Städtischen Gymnasium Meschede in Handwerksberufe hinein. Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen waren die Gymnasiasten Teil des Projektworkshops "KAoA" – Kein Abschluss ohne Anschluss – und erfuhren alles über Karrieremöglichkeiten im Bereich SHK sowie Elektrotechnik.

 

Berufsorientierung im bbz Arnsberg

Neun wissbegierige Schüler aus den Stufen 10 und 11 verlegten kurzerhand ihren Unterricht ins bbz Arnsberg. Denn an diesen Tagen stand der Projektworkshop "KAoA" auf dem Plan. Getreu dem Motto "Kein Abschluss ohne Anschluss" sollten die Schüler der Sekundarstufe II technisch-planerische Führungsaufgaben kennenlernen. On top konnten die Gymnasiasten die Umsetzung dieser Aufgabe praktisch erproben.

 

Handwerkliche Ausbildung als Schlüssel zum Erfolg

"Das Handwerk braucht qualifizierte Leute. Und eine handwerkliche Ausbildung ist eine sehr gute Basis, um in verschiedene Bereiche zu gehen", machte Marc Padberg, Abteilungsleiter "Technik und Technologietransfer", während des Workshops deutlich.

Dass es nach dem Abitur nicht nur die Option "Studium" geben muss, war einer der ganz persönlichen Erkenntnisgewinne der jungen Gymnasiasten. So nutzte Teilnehmer Samuel den Projektworkshop sogleich dazu, um Neues über sich und das Handwerk zu erfahren: "Bisher hatte ich noch keine Berührungspunkte mit der Handwerkswelt. Das praktische Arbeiten hat mir aber auch sehr gut gefallen."

Auch Schüler Linus schwärmte. Nach seinem Abitur möchte er vor einem Bauingenieurstudium zunächst eine Ausbildung zum Maurer machen, um so die technischen Grundlagen zu lernen.

Etwas anders sieht es bei dem 18-jährigen Julian aus. Er hatte seine berufliche Laufbahn bereits vor den KAoA-Schnuppertagen geplant und sich für eine Ausbildung zum Elektrotechniker entschieden. "Deswegen kannte ich auch den elektrischen Teil schon. Aber beim Heizungsteil konnte ich viel lernen."

 

Eine Woche volles Programm

Dass es den Schülern so gut gefiel, dafür sorgte unter anderem Dozentin Olivia Hecking mit einem abwechselungsreichen Programm.

Gleich am ersten Tag wurden die engagierten Schüler Akteure eines Bauprojektes. In Gruppenarbeit erarbeiteten sich die Teilnehmer die einzelnen Schritte von der Planung bis hin zur Übergabe. Später ging es dann auch schon an den Aufbau einfacher Heizkreise – zumindest in der Theorie.

Am Dienstag wurden dann aus theoretischen Kenntnissen praktische, denn die Zehn- und Elftklässer bauten den einfachen Heizkreis mit dem PC-Programm Log-O-System zusammen und druckten ihn als Vorlage aus. Besonderes Highlight: Jeder konnte sich ein Bauteil aus der Hydraulik aussuchen und zu dessen Funktionen einen Vortrag vor den Schulkollegen halten. Im Anschluss wurde der einfache Heizkreis um den gemischten erweitert, die Log-O-Planung erneut am PC vorbereitet und die neuen Komponenten besprochen. „Schriftverkehr in einem Betrieb“, wie das Schreiben von Angebot, Auftrag und Schlussrechnung war ebenfalls Thema.

Ab Mittwoch hieß es endlich "Werkstatt-Tag". Nach einer Einführung in die Sicherheitsgrundlagen standen einfache und gemischte Heizkreise mithilfe des Log-O-Systems an die Werkstattwände bauen, auffüllen, entlüften und in Betrieb nehmen auf dem Programm.

Kurz vor dem Wochenende lernten die Schüler unter anderem Regelungstechnik und unterschiedliche Fühlerarten kennen, bauten elektrische Leitungen selbst, führten Messungen und Funktionstests durch und füllten Prüfprotokolle aus.

Die erlebnisreichen Tage schlossen unter anderem mit einer "Smart Home"-Vorstellung und der Einführung in den Kaufmann der Hottgenroth Software ab.

Voller neuer Eindrücke ging es für die neun Teilnehmer dann wieder zurück nach Meschede.

 

Kein Abschluss ohne Anschluss – mit diesem Ziel organisiert Nordrhein-Westfalen landesweit den Übergang Schule-Beruf. Es profitieren: alle Jugendlichen. Die berufliche Orientierung beginnt bereits in der Schule und gezielte Förderangebote unterstützen den Übergang. Die Kommunale Koordinierung bündelt die Aktivitäten vor Ort und koordiniert die Umsetzung in den Regionen. Alles Weitere zum Projekt gibt’s hier.