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Gelungener Spagat zwischen Online- und Präsenz-Unterricht

Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es vorher war. Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie stand auch der Fachbereich Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik im bbz Arnsberg im März 2020 vor komplett neuen Herausforderungen. Der Meisterkurs und auch die Fortbildung zum Bauleitenden Monteur (BTGA-Schulung) waren voll im Gange oder aber in der finalen Planungsphase, als der erste Lockdown allen Beteiligten einen dicken Strich durch die Rechnung machte.

"Aussitzen und abwarten waren keine Lösung"

"Durch die komplette Schließung der Werkstätten standen wir vor einer großen Herausforderung", verdeutlicht Fachbereichsleiter Stefan Albers die Probleme. "Aber wir haben schnell den Entschluss gefasst etwas zu tun. Aussitzen und abwarten waren keine Lösung."

Kurzerhand wurde versucht, so viel Lernstoff wie möglich von Präsenz in den Online-Unterricht zu verschieben. Adobe Connect, Microsoft-Teams, Zoom und Co. waren fortan die neuen virtuellen Arbeitsräume. Zudem avancierten das Headset und die Dokumentenkamera zu den neuen Lieblingswerkzeugen der Dozenten. Was am Tag zuvor noch im Unterricht an Lernstoff verteilt wurde, musste nur ein Wochenende später nun per Post oder Mail verschickt werden.

Neue Workflows ebnen den Weg

"Die größte Herausforderung lag darin, alle und alles unter einen Hut zu bekommen", so Albers. "Sowohl für die Firmen, aber auch für die Teilnehmer war es komplettes Neuland."

Was daraus entstand, konnte sich auch im zweiten Lockdown mehr als sehen lassen. Es wurden firmenübergreifend neue Workflows erschaffen, die durchaus richtungsweisend sind. Im Meisterkurs ergänzten sich beim Thema "Fußbodenheizung" die Blanke GmbH aus Iserlohn und die Oventrop GmbH aus Olsberg glänzend. Während der eine (Blanke) in der Normung die Berechnungsgrundlagen legte, führte der andere (Oventrop) schließlich die Berechnungen durch.

Auch bei der BTGA-Schulung, die komplett online über die Bühne ging, ergänzten sich zum Beispiel beim Baustellenmanagement zwei Player der Szene bestens: PDS, der Hersteller von Handwerkssoftware, und Online-Händler Heldt. Von der Materialbestellung über die Warenauslieferung, Rechnungsstellung und anschließende Dokumentation lief alles den digitalen Weg. Mittendrin statt nur dabei: Die Teilnehmer vor dem heimischen Laptop.

"Das Feedback war gerade bei diesen Aktionen extrem positiv", freut sich Albers vor allem über die Bestätigung seitens der Kursteilnehmer. "Viele kommen ja direkt aus der Praxis und hatten zuvor noch keine Erfahrung mit Online-Schulungen." Aber auch die beteiligten Firmen waren zufrieden und haben schnell auf die neue Situation reagiert. Neben den bereits genannten waren das auch die Unternehmen Argus, Gebro-Herwig, Grundfos, JUDO, Jung, Remondis, Rockwool, Trox, Viega und Wöhler.

Learnings für die Zukunft

"Darüber hinaus haben wir als Dozenten im bbz Arnsberg auch die Aufgabe gehabt, Dozenten und Teilnehmer virtuell zusammenzuführen", macht Fachbereichsleiter Albers aufmerksam. "Das haben die Kollegen bestens hinbekommen."

Gelernt für künftige Kurse wurde im bbz Arnsberg auf jeden Fall. "Wir werden ganz sicher einige Elemente aus dem Online-Unterricht beibehalten. Dass es in Teilbereichen funktioniert, hat Corona uns aufgezeigt", verdeutlicht der erfahrene Kursleiter. "Aber es wird auch viel Unterricht vor Ort stattfinden. Praxis ist eben Praxis. Das kann durch Online-Unterricht nicht ersetzt werden."